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Groot Marico Projects


4. Bericht vom 8. Mai 2006 aus Groot Marico - Kuilfontain

Liebe Freundinnen und Freunde,

heute wieder mal ein Lebenszeichen von uns aus dem Nordwesten Südafrikas. Die Kommunikationsmöglichkeiten sind nicht besser geworden - eigentlich eher schlechter, weil das Auto, das wir uns bisher leihen konnten, weniger zuverlässig geworden ist. Dafür gibt es neuerdings 3 “internetcafes” in Zeerust ohne Kaffee.

Ein Oster Camp von Tara Rokpa har hier stattgefunden, an dem über 20 TeilnehmerInnen aus allein Europa teilgenommen haben; davon 2 auch aus der Tara Rokpa Gruppe, in der wir in Deutschland waren; das hat uns sehr gefreut und wir hatten regen Austausch. 10 Tage lang war das sonst eher Gelände von über 60 BesucherInnen bevölkert, die sich mit den eher provisorischen Gebäuden abfinden mussten, etwas Abenteuer gehört ja in Afrika dazu. Die schöne Landschaft und die gute Luft konnten alle genießen. Außerdem gibt es hoffentlich jetzt viele InformandInnen, die über unsere Projekte berichten können und eventuell zu weiteren Spenden anregen. (Wer mehr über das Ostercamp erfahren möchte kann den Newsletter vom Tara Rolpa Centre bei Ulrike Mueller - Glodde umueglo@info.bw bestellen, kostenlos).


Die relativ große Veranstaltung hat die Aktivitaten in unseren Projekten mächtig in Schwung gebracht, weil plötzlich festgestellt wurde, dass viel zu wenig Sitzkissen für die vielen Menschen da waren, Esstische fehlten und die meisten Betten hatten keine Nachttische; so wurde eiftig genäht und getischlert, um den Mangel zu beheben. Obwohl sowohl das Näh -als auch das Holzarbeitstraining noch in den Anfängen steckt konnten brauchbare Produkte geliefert werden. Sehr ermunternd für die “Lehrlinge”, die feststellen konnten, dass sie nützliche Sachen ohne viel Aufwand herstellen könnnen. Die vier HolzarbeiterInnen sind jetzt dabei mit einfachen Holzverbindungen ihre Werkbänke zu bauen; das wird die Arbeit erleichtern und auch verbessern. Ein großes Hindernis im Fortschritt ist im Moment noch, dass die Kenntnisse im Rechnen sehr sehr begrenzt sind; tägliche Unterrichtsstunden sollen diesem Mangel langsam abhelfen. Im Moment können wir nur vier (2 Frauen und 2 Männer) ausbilden, weil weder Werkzeuge noch Gelder für eine Lehrlingsbeihilfe vorhanden sind. Es gibt viele Anfragen besonders auch von jungen Frauen. Unser Trainingscentrum wird die neue factory genannt, weil dort Produkte entstehen, die von allgemeinem Gebrauchswert sind.

Wir haben schon mal erwähnt, dass im südafrikanischen Rundfunk alle wichtigen Fragen öffentlich und vorbehaltlos diskutiert werden. Jetzt gerade gab es eine talk show zu der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland: Es wurde hier bekannt, dass scharzen Besuchern des Ballspieles in Deutschland abgeraten wird, bestimmte Ortschaften zu besuchen weil dort ihre Sicherheit in Gefahr sei. Das wird von vielen Diskutierenden als Rassismus empfunden und es wurde gar erwogen, ob nicht ein Sportereignis in einem Land boykottiert werden müsse, in dem afrikanische BesucherInnen sich an manchen Orten nicht sicher bewegen können. Der Winter nähert sich langsam im südlichen Afrika. Es ist meistens trocken; tagsüber scheint die Sonne, nachts wird es kalt. Wetterfrösche behaupten, dies werde ein besonders kalter Winter, da könne man im Juni Juli nachttemparaturen von unter -10° erwarten. Nach dem kalten Winter erscheint das nichts besonderes zu sein, nur hier in Südafrika haben die Häuser keine Heizungen und die Menschen, die in Blechverschlägen wohnen frieren gewaltig. Jeder und Jede freut sich, wenn endlich wieder die Sonne scheint.

Am 15. Mai komme ich Jochen nach Deutschland, für vier Wochen, um meine Finanzen zu regeln. Dann bin ich über die gewohnten e-mail Adressen zu erreichen. Ich freue mich über Nachrichten von Euch.

Viele herzliche Grüße von Elke und Jochen